// Verein zur Erforschung von Sprache und Name in Österreich //
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Vereinszweck

(Auszug aus den Vereinsstatuten)

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§ 2 Zweck:

Der Verein, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, bezweckt die wissenschaftliche Erforschung von Sprache und Literatur in Österreich.

Unter „Österreich“ wird dabei primär die Republik Österreich in ihren heutigen Staatsgrenzen verstanden, sekundär aber auch ihre historischen Vorstufen, etwa die k. u. k Monarchie Österreich-Ungarn u.a.m.

Heute ist das Deutsche die gebräuchlichste Sprache in Österreich. Aber es existiert kein einheitliches Deutsch, wie jede natürliche Sprache ist auch die deutsche unter verschiedenen Gesichtspunkten differenziert, einerseits diastratisch nach Sprachschicht, wie die wissenschaftshistorisch traditionell angesetzten Schichten „Standardsprache“ bzw. „Standardsprachen“, „Umgangssprachen“ und „Dialekte“.

Letztere sind auch durch ihre räumlich-geografische Verbreitung und Verwendung diatopisch markiert.

Ein dritter Aspekt ist die diasituative Verwendung in unterschiedlichen Diskurskontexten (Familie, Öffentlichkeit). Allerdings sind die Grenzen dieser theoretisch angesetzten Varietäten nicht klar zu ziehen, sie gehen in vielfältiger Weise ineinander über und überlappen einander.

Aber nicht nur Deutsch gilt in Österreich als Amtssprache, sondern auch die anerkannten Minderheitensprachen Burgenlandkroatisch, Romani, Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch, Ungarisch und die österreichische Gebärdensprache. Hinzu kommen auch jene Sprachen, die in historischen Vorstufen des heutigen Österreichs gesprochen und/oder geschrieben wurden, wie Polnisch, Italienisch, Latein u.a.m. Ein wichtiger Aspekt sind heutige Migrationssprachen wie Türkisch und ihre „Mischformen“ mit anderen Sprachen wie Deutsch.

Aus sprachsoziologischer Hinsicht sind verschiedene Soziolekte und Varietäten zu berücksichtigen, z.B. Jugendsprache, Alterssprache, Geschlechtersprache. Sprachliche Erscheinungsformen sind zu unterscheiden nach Syntaktik (Grammatik), Semantik (Bedeutung) und Pragmatik (Anwendung), wobei jeweils sprachliche Ebenen wie Laut (bzw. Segment), Wort, Phraseologie, Satz, Text und Schreibung zu berücksichtigen sind.

Eine besondere Form sprachlicher Zeichen stellen Namen dar, einerseits weil sie bedeutend zur Identitätsstiftung beitragen und damit außersprachliche Funktion erfüllen, andererseits weil sie innerhalb der Gruppe der sprachlichen Zeichen spezifischer Beschreibungsmittel bedürfen. Der Verein macht sich zur Aufgabe, alle Namen in Österreich historisch zu erfassen, zu dokumentieren, zu analysieren und auszuwerten.

Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt ist die mediale Unterscheidung in gesprochene und geschriebene Sprache. Schrift stellt nicht nur ein Archivierungsinstrument für Mündlichkeit dar, sondern folgt eigenen Gesetzmäßigkeiten. Das Graphem-Phonem-Verhältnis wird von zwei autochthonen schriftinternen Entwicklungen sowie nachwirkenden Schreibtraditionen maßgeblich mitbestimmt. Die Speicherung sprachlicher Zeugnisse in unterschiedlichen Medien (Druckwerken, Bildern, elektronischen Formen etc.) und Kanälen (Bibliotheken, Internet, DVD etc.) wirkt sich auch auf die Erforschung der sprachlichen Inhalte aus.

Davon bilden literarische Werke eine besondere, aber nicht in sich geschlossene und klar von anderen Bereichen abzusondernde Sparte. Ihr gegenwärtiger Zustand sowie historische Entwicklungen sollen ebenfalls im Rahmen der Vereinsarbeit untersucht werden. Literatur wird als Teil der Sprache bzw. Sprachverwendung betrachtet und daher auch im Rahmen der Aktivitäten unterstützt und erforscht, wobei die Konzentration nicht nur auf die deutsche Sprache erfolgen soll.

Der Verein ist darüber hinaus bestrebt, wissenschaftliche Hilfsmittel der Forschung zur Verfügung zu stellen wie Wörterbücher, Textsammlungen, Software u.a.m.

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Die vollständigen Vereinsstatuten können Sie ► hier herunterladen